Aus Bel­gien kommt nicht nur ein gewiss­es Man­neken — der Liste von Attrak­tio­nen, Touris­mus- und Aus­fuhrschlagern sind auch noch psy­che­delisch hochwirk­sames Trap­pis­ten­bier, sucht­bildende Leonidas-Pra­li­nen, einzi­gar­tige Pommes-Saucen und Hyp­nos 69 zuzurech­nen. Richtig, und natür­lich The Wrong Object! Was TWO von Pinkeln in der Öffentlichkeit und von Leffe Dubbel hal­ten, ist uns lei­der nicht bekan­nt. Die Schnittmenge mit Hyp­nos 69 aber ist offen­sichtlich — seit kurzem teilen sie sich mit Antoine Guenet (key, voc) einen auch bei SH.TG.N aktiv­en Vir­tu­osen — ganz wun­der­bar beispiel­sweise sein Intro für “Span­ish Fly”, das mahlstro­mar­tige Solo von “Yantra” oder der lyrische Song “Glass Cubes”, den er Gast­sän­gerin Susan Clynes auf Leib und Stimme geschrieben hat.Zur aktuellen Beset­zung zählen neben Band­leader und Wun­der­gi­tar­rist Michel Delville (u.a. douBt, The Ed Mann Project, Trank Zap­pa Grap­pa, Machine Mass, 48 Cam­eras, PaNoP­Ti­CoN, New Tex­ture Pan Tonal Fellowship/Stanley Jason Zap­pa, Mov­ing Tones, Elton Dean, Karen Mantler u.v.m.) auch Mar­ti Melia (sax, clar­inet), François Lourtie (sax), Pierre Mot­tet (bss) und Lau­rent Delcham­bre (drs, perc, sam­ples u. “objects”). Als Gast neben besagter Susan Clynes kon­nte mit Benoit Moerlen (marim­ba, vibes; u.a. Gong, Gongzil­la) eine graue Emi­nenz der Szene gewon­nen werden.“After The Exhi­bi­tion” hätte auch After The Time­out heißen kön­nen, denn fünf Jahre lang war wenig was Eigen­werke ange­ht von TWO (und mehr von den anderen Pro­jek­ten der umtriebi­gen Musik­er) zu hören gewe­sen. Das Warten hat sich gelohnt: Fette Bläs­er-Tut­ti wie von der Mup­pets-Show-Band auf Absinthe ziehen in das Album hinein (“Detox Gru­el”). Die dre­it­eilige Suite “Jun­gle Cow” wäre mein Sound­track-Favorit, falls je ein Nach­fol­ger vom Dschun­gel­buch gedreht wer­den sollte. Anbe­tungswürdig scheinen Bass und Ensem­bleleis­tung beim von Mot­tet geschriebe­nen Klein­od “Wrong But Not False”. Und Zap­pa-Fre­un­den wird bei Moer­lens Vibraphon-Parts u.a. bei “Stammtisch” das Herz aufgehen.Das größte Wun­der aber bleibt: Dass Musik, die so blitzgescheit erson­nen und so messer­scharf gespielt ist, der­ar­tig rock­en kann (“Frank Nuts”, “Jun­gle Cow Pt. III”).